Werners Vater, der Uhrmacher schreibt in sein Tagebuch,
April 1953,
heute suchte ich ein passendes Glas für einen defekten Wecker.Im Lager war die gesuchte Glasgröße nicht vorrätig.
Meine Ersatzteil – Bestellungen schicke ich je nach Art des gesuchten Teiles, mit der Post nach Leipzig oder Berlin.
Im Speicher fand ich eine Kiste voller alter Uhrengläser, Brillen und Weckerfedern. So war die Wecker – Reparatur schnell erledigt und die Post – Bestellungen nicht mehr nötig.
Die Gläser vom Speicher dienten auch als Ersatzgläser defekter Fahrrad und Motorradlampen. Die passende Größe wurde zugeschnitten.
Es kam auch vor, das der Uhrmacher Motorrad Zündschlüssel reparierte, austauschte, anpasste und zurecht feilte. Wurde ein verlorener Schlüssel gefunden, brachte man ihn zum Uhrmacher, der auch als Fundbüro so manchen Kunden in den Laden lockte. Eine alte Holz-Schachfiguren Kiste mit Schiebedeckel diente als Schatztruhe der verloren Schlüssel.
Der Uhrmacher, Werners Vater war für die Leute auch ein Schlosser. Er besaß viele Feilen, verschiedene Zangen, er konnte bohren und hämmern, feilen und schleifen, ölen und schmieren,
er hatte geschickte Hände und fuhr schließlich selber ein Motorrad.
Werners Vater schreibt weiter,
die Schlüsselkiste bescherte mir viele Kunden und auch wenn sie keinen passenden Ersatzschlüssel fanden, kauften sie doch so manch anderes Schmuckstück bei mir im Laden. Ich tauschte, reparierte und verkaufte.