7.November 1938- Werner der Uhrmacher Sohn schreibt in seinen Tagebuch weiter,ich habe im September meine Uhrmacher Lehre begonnen.Oft habe ich Heimweh,aber die Gewissheit aller zwei Monate nach Hause fahren zu können,macht vieles einfacher.Heute bin ich von Glashütte wieder nach Hause gefahren und helfe meinen Eltern im Laden.Wieder waren es die kleinen Reparaturen bei denen Werner seinen Eltern helfen konnte.
Von einen Kunden habe ich erfahren,das mein bester Freund Wilhelm Müller mit seiner Familie nach New York verreist war. Nach New York? Mit dem Schiff am 22.Oktober 1938 von Bremen
über Southampton und Cherbourg nach New York mit der Norddeutschen Lloyd Bremen.
Es machte Werner sehr traurig,hatte er doch nichts erfahren,waren sie nicht die besten Freunde?Es gab keine Geheimnisse.Werner wusste sofort,das er seinen Freund nicht wieder sehen wird.Aber er hoffte auf eine Nachricht,ein Zeichen.
Wilhelm war ein gut erzogener Junge,niemals hätte er freiwillig seinen Freund in Stich gelassen.
Schnell eilte Werner mit seinen Fahrrad und den kleinen Rucksack auf den Rücken zu Wilhelms Wohnung.Die Fenster waren geöffnet, das große Tor offen, Werner ist erleichtert.Mit großer Hoffnung, steigt Werner die hohen Steintreppen ohne das Geländer zu berühren.Dann stockte ihm der Atem.
Die Zimmertür war nur angelehnt,er hörte fremde Stimmen?Es roch kalt und leer.
Die Wohnung wurde gerade aufgeräumt. Werners Frage nach dem Verbleib der Familie,blieb von der Nachbarin unbeantwortet.Sie legte ihre großen Hände auf Werners Schulter.
Traurig mit gesenkten Kopf hält er sich am Geländer fest und trägt die schwere Last der Hand auf seiner Schulter mit ins Freie.
Zu Hause versuchte der Vater ihm zu erklären,warum sein Freund sich nicht verabschiedete.
Es war ein Abschied ohne Worte,vielleicht war Wilhelm doch nur auf einer Urlaubsreise?
Werner trat seine Lehre wieder an,er hoffte auf Post.Die Monate vergingen,was blieb war eine Kiste mit Spielzeug und einen Püppchen aus Amerika,welches Wilhelm einst von seinem Onkel aus New York geschickt bekam.
Die Aufschrift – Für Werner – von Wilhelm.

Ein Abschied ohne Worte für Immer und warum ?
Familie Müller hatte Glück,sie sind zur richtigen Zeit ausgewandert – 1938.