Wird in den verschiedensten Techniken als echter Volkssport weltweit betrieben.
Vom kleinen Jungen mit der zurechtgebogenen Sicherheitsnadel am Zwirnsfaden aus der mütterlichen Nähkiste bis hin zum Wettkämpfer mit einer viele Tausende kostenden Ausrüstung reicht die Schar der Freunde des Angelsports. Obwohl gelegentlich auch Mädchen angeln(ich meine Fische!) wird allgemein meist von Jungen oder Erwachsenen, aber meist männlichen – und besonders von Rentnern der Angelsport ausgeübt. Das Ziel ist in der Regel der Fang eines Fisches. Der Wettkämpfer versucht in kurzer Zeit eine große Anzahl auch kleinster Fische zu fangen, das gibt Punkte bei Bewertung und vielleicht den Sieg im Wettkampf. In der Regel soll aber ein großer Fisch an die Angel gehen, der landet dann im Kochtopf – deswegen nennt man solche Angler Kochtopfangler. Nicht selten essen Angler selbst keinen Fisch und etliche setzen die gefangenen Tiere zurück ins Wasser. Der Ursprung des Angelfischens ist aber unstreitig der Fang der Fische zur menschlichen Ernährung. Es wird sich wohl nicht genau ermitteln lassen, wann der erste Fisch an einer Angel zappelte, es ist aber sicherlich viele Tausende von Jahren her. Die Archäologen fanden bei Ausgrabungen auch Angelhaken verschiedenster Ausführungen und Materialien. Ein Rätzel bleibt, ob die Urmenschen eher Fische fingen oder eher andere Tiere erjagten. Der Zwang, in der Nähe des Wassers zu siedeln läßt die Vermutung zu, daß die Vorvorderen auch beizeiten hinter den Fischen her waren. Das Fischreiche Meer wurde sicherlich wegen des Fischreichtums besiedelt, wobei einfließende Süßwasserströme die besten Ansiedlungen ermöglichten, es entstanden sehr früh an diesen Plätzen die Keimzellen der heutigen großen Seestädte. Die Seefahrt, der Bau der Fischereiflotten mit Ihren gewaltigen Netzen hat nach und nach die Angelfischerei zurückgeträngt und heute beschränkt sich Angelfischen auf den Fang ganz spezieller Fischarten.Ähnlich der Jagd, deren Ausübung heute eine ganz andere Bedeutung hat wie einst,als die Menschen von deren Erfolg abhingen,hat auch die Angelei einen anderern, einen Sportcharakter angenommen.
Die Alten fingen die Fische mit Haken aus Knochen, Geräten und sicherlich vielen anderen uns heute nicht mehr bekannten Materialien.
Als Schnur dienten vermutlich Baumbaststreifen,Tierhaare, Sehnen der erjagten Tiere oder Eingeweidestreifen sowie verknüpfte Gräser bestimmter Vegetationszonen. Am Haken wurden ähnliche Köder angebracht wie auch heute noch – die Speisekarte der Fische hat sich nicht verändert. Der Vorfahre der heutigen Angler mußte ein besonders gutes Beobachtungsvermögen haben, von der Wahl des Köders hing in hohem Maß sein Erfolg ab, genau wie heute.
Am verschiedenen Gewässern bevorzugen Fische gleicher Art ganz verschiedene Köder. So erlernt der Angler nebenbei noch verschiedene Fertigkeiten wie Teigherstellung, Aufbewahrung lebender Fangmittel und die Bestimmung zum Schutze bestimmter Fangmittel, deren Verwendung vor nicht allzulanger Zeit noch allgemein üblich waren.
So ist bei uns das Angeln auf Raubfische nur mit künstlichen Ködern erlaubt. Das Verbot lebende kleine Fische als Köder zu verwenden, zeigt die Absicht, das Angeln ästhetischer zu machen und der Natur möglichst viele ihrer Kreaturen zu belassen.
Der Angelsportler ist nicht nur ein Fischfänger.Wenn die Gewässer nicht intakt sind, wenn menschliche Unvernunft oder Unachtsamkeit zur Vernichtung des Lebensraumes der Fische führen, so wird so wird der Angler seinen Sportplatz einbüßen.
Das Ende eines Fischlebens in einem verseuchten Gewässer bedeutet aber nicht nur, daß der Angler beschädigt wäre.Das ist nichts im Vergleich zu den anderen Folgen, wie Zusammenbruch ganzer Ökosysteme bis hin zur Verseuchung des Trinkwassers.
Angler sind die Wächter über die Wasserqualität, sie sind auch verpflichtet wie Jedermann, Wasserverschmutzungen zu erkennen, zu melden und, wenn möglich, zu verhindern.
Natur -Wasserschutzgesetze sind eindeutig, die Natur hat sie erzwungen, werden sie nicht streng beachtet, droht allen Menschen Verlust des Lebensraumes.Ein Bauch nach oben – schwimmender Fisch könnte der Anfang sein.
Unter „normalen“ Voraussetzungen ist der Angelsport in seiner Vielfalt wohl eine der schönsten Gelegenheiten, die Natur bei der Freizeitgestaltung zu genießen.
Der Aufenthalt im Freien, auch bei Wind und Wetter, dient der Gesunderhaltung. Was alles so am Wasser lebt und rings flattert und pfeift, das erkennt der Angler so nach und nach und so wird er zum Kenner der Natur. Und wenn kein Fisch beißt schaut er dem Eisvogel zu, bei dem klappts meistens. Nach und nach gewöhnen sich die Anwohner an Anglers Stammgewässer an dessen Gegenwart und so verlieren sie ihre anfängliche Scheu und werden zutraulicher.
So entsteht nach und nach, wenn auch im kleinen Kreis, die alte Verbindung zwischen Mensch und Tieren, die selbverständliche Natürlichkeit.
Angler sind meist freundliche Leute, haben ihren eigenen Gruß-
Perti Heil–Perti Dank, sie haben gelegentlich auch eine eigene Sprache wie alle gebildeten Leute, das Anglerlatein.Damit werden Dinge ausgedrückt, die sonst nicht groß beschreibbar sind.
Böse Zungen behaupten, Angeln wäre eine Rauchersport. Die Angler sind 20000 Jahre Nichtraucher gewesen, da stimmt was nicht.
Die bekannteste Bewegung des Anglers ist das Hochheben beider Unterarme mit Zueinanderkehrung beider Handflächen. Damit wird die Größe des letztgefangenen Fisches bezeichnet.Oft sieht es aber so aus als ob der Angler eine 1000 jährige Eiche umarmen wolle…
Was der Angler zum Fischefangen braucht, das nennt er Angelzeug. Das Angelzeug hat er sich früher vielfach selbst gebastelt. Mittlerweile gibt es ganze Industrien, die das Notwendige und auch das Unnötige für jeden Geldbeutel herstellen. Der technische Fortschritt hat hervorgebracht, die die Angler schon vom Preis her in verschiedene Klassen aufteilen.
Glücklicherweise hängt der erfolg nicht davon ab, ob eine Angelrolle 30 oder 3000 Euro kostet.
Es gibt Angelausrüstungen von Angelprotzen mit 100000 Euro Versicherungswert und Ausrüstungen kleiner Jungen für paar Pfennige-beide freuen sich über ihr Angelzeug und den Fischen ist es sowieso egal. Es gibt viele Möglichkeiten, einen oder auch mehrere Fische zu erbeuten, die den Angler zur Verfügung stehen.
Alles ist nach dem Gesetz so geregelt, daß nicht am Ende etwa alles ausgerottet ist.
Es gibt als Krönung allen Angelns das Flugangeln, das die Briten auf ihren teuersten Universitäten dem Adel lehrte.
Künstlich künstlerische hergestellte Fliegen und Fantasiegeschöpfe werden zum Überlisten der Lachse und Lachsartigen benutzt, an einer sogenannten Fliegenschnurr befestigt, die mit schwer erlernbaren Bewegungen von einer Spezialflugangelrolle abgezogen durch eine Spezialrute vermittelt dem Fisch vor die Nase gehaucht werden.
Spinnangler haben einen sog. Spinner an der Schnur, ein Metall-Kunststoff – Glasgebilde, das wird an der Schnur befestigt durchs Wasser gezogen mit allerlei ruckenden, zuckenden Bewegungen zur Umdrehung um die Drahtachse gebracht. Der Fisch soll es für einen kranken Bewohner halten und sofort auffressen wollen. Natürlich ist ein Haken daran befestigt.
Das Grundangeln ist was für Angler, die Karpfen und andere am Grund gründelnde Fische fangen wollen. Der Köder, Teig oder Wurm wird am Haken befestigt und auf Grund gelegt. Dabei darf man nicht vergessen, der Angelschnur freien Abzug von der Angelrolle zu ermöglichen. Sonst wird bei dem mitunter eingetretenen Ernstfall – dem Anbiss eines Fisches mit anschließender Flucht mit festsitzendem Haken im Maul – die ganze Angelrute im Wasser verschwinden und der Angler geht Baden.
Mir selbst ist es schon passiert, so lernte ich nach und nach sicher sicher schwimmen.
Die Angelgeräte, das sog. Angelzeug erfordern Pflege, so kann der Angler im Winter bei der Pflege seiner Utensilien in Erinnerungen schwelgen und befindet sich dabei in guter und schlechter Gesellschaft. Die Leidenschaft des Angelsports hat Menschen aller Berufe, aller Altersgruppen, Weltanschauungen, Hautfarben und geistigen Dimensionen, Adlige, Gefangene, Maler und selbst die allergrößten Dichter in ihren Bann geschlagen.
Angeln ist der Sport für jedermann, den Ruhigen erregt es – den Erregten beruhigt es.