Eine alte Spielzeugkiste aus Pappe, beklebt mit bunten Briefmarken aller Welt. Vergessen wie das Spielzeug darin. Werners Vater der Uhrmacher schreibt in sein Tagebuch, ich kenne keinen Uhrmacher – Meister, der keine Briefmarken sammelt. Auch konnte er immer wieder bei seinen Freunden schöne Marken aus den verschiedensten Anlässen je nach Interesse, ob Kunst- Architektur – Politik – Geschichte eintauschen. Natürlich wurde das Wertgeschäft in Hindergrund gestellt. Hier wurde getauscht was gefiel ohne den anderen einen Vorteil zu verschaffen. Ein Uhrmacher ist immer ein Ehrenmann. So eine kleine bunte Briefmarke war der Spiegel der Welt. Die Welt der Städte faszinierte immer zwei Interessierte, so gab es oft eine kleine Spannungen während des Tausches, die sich nach reichlichem Angebot dieser Sorte von anderen Marken-Freunden, schnell löste. Dazu kamen die Stempelsammler- die sich von der Schönheit der Marken nicht irritieren ließen. Mit großem Interesse wurden die Wege der Briefe verfolgt, dokumentiert, Städte notiert und gedanklich besucht, berichtet, nachgeschlagen, diskutiert, freundlich gestritten, zugesagt, abgesagt, zugestimmt und abgestimmt. Dabei fanden immer wieder die abgestempelten Irrtümer viel Raum in der Fantasie der Marken Sammler. Der Uhrmacher schreibt in sein Tagebuch-
Der Irrtum ist eine recht bejahrte menschliche Angelegenheit
Der berühmteste Irrtum der philatelistischen Irrtümer ist die erste Markenausgabe von Mauritius von 1847. Dem Entwerfer der Marke ist ein folgenschwerer Irrtum unterlaufen, er hatte versehentlich der englischen Königin Viktoria die Worte Post office vor die Nase graviert anstatt Post paid, wie es auch bei der folgenden Markenausgabe verbessert wurde. Der nächste fast theatralische Irrtum wurde 1827 von der Postverwaltung Griechenlands aufgeführt. Zur Hundertjahrfeier des Sieges der Seeschlacht bei Navarino, gab die Post 5 griechische Gedenkmarken heraus.Darunter mit den Bildnissen der drei verbündeten Seehelden, auf den die Namen der Admirale verwechselt wurden.
1903 passierte der Irrtum auf der englischen Inselgruppe St.Kitts Nevis in Westindien. Es erschienen auf der Inselgruppe Briefmarken abgebildet mit Kolumbus, der mit einem ausgezogenen Fernrohr die Küste beobachtete. Leider war die Erfindung des Fernrohrs erst 100 Jahre später.
In der Inflationszeit, gab es deutsche Marken mit einer Bergarbeitergruppe. Ein kniender Bergmann schwang den Hammer irrtümlicherweise mit der linken Hand. Ein Fehler vom Zeichner. Erst nach 2 Jahren wurde dem Bergmann der Hammer in die rechte Hand gelegt-gezeichnet.
Einen fast Krieg zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik löste eine Geographische Briefmarke aus. Die Republik gab 1900 Postmarken mit einer Landkarte der Insel aus, wobei die Grenzlinie zum Schaden des Nachbarn Haiti ungenau gezeichnet wurde.
Bei der ersten Markenausgabe von Lübeck aus dem Jahre 1859 ist ein Fehldruck des Wertes zu 2 Schilling bekannt, der zwar in den vier Ecken richtig die Zahl 2, zugleich jedoch in Buchstaben die Bezeichnung ,,zweieinhalb,, enthält.
Ein landwirtschaftlicher Irrtum war auf den Marken Frankreichs gezeichnet, bei der die Säerin viele Jahre verzweifelt gegen den Wind sät.
Es war immer ein summen an den Sammler-Tischen. Ähnlich wie emsig – fleißig arbeitende Bienen ziehen die Liebhaber die Marken aus ihren Alben. Es war nie ein tiefes brummen zu hören. Es kam auch vor, das die begehrte Motiv Marke mit den Sonnenblumenstrauß von Monet mit einen Anlass-Stempel verdorben wurde und die Begehrlichkeit für den Stempelsammler hervorrief. Der Uhrmacher schreibt, jede Marke ist ein Buch. Mit den vielen bunten Farben-Motiven sind sie voller Erzählungen, Beschreibungen ja voller Inhalt. Ob Geschichte oder berühmte Persönlichkeiten, Kunst wie Malerei, Musik und Literatur. Ob Wissenschaft und Technik, Architektur oder Geographie. Ein kluger Mann sammelt Briefmarken. Jedes Motiv zeigt uns die Welt in der wir leben, wie sie war und ist, sie lädt uns ein zum kennen zu lernen, sie macht uns Neugierig . Es gibt immer viel zum fachsimpeln aber auch zum träumen. Auch wurde nebenbei so manche Uhr – Reparatur beauftragt und besprochen. Vielleicht schlummert so mancher Irrtum in den Alben der Sammler – Welt.