Häusliches Leben Peters des Großen Kaisers von Russland-Erzählung 1829

Eine Beschreibung – Sammlung der denkwürdigsten Charaktere und Begebenheiten von 1829.
Das Dampfschiff hat an Bord eine Sammlung,der denkwürdigsten Charaktere und Begebenheiten aller Zeiten.
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Ich war sehr erstaunt über die Aufzeichnung, aber wer kennt sie nicht,die Geschichten über berühmte Persönlichkeiten,was richtig oder falsch erzählt wurde und wird,bleibt immer offen,die Geschichte ist auch eine Geschichte.
Vergangenheit und Zukunft im Einklang oder Kontrast,Zuspruch oder Widerspruch,ein Märchen?oder die Wahrheit – es ist auf alle Fälle erstaunlich was da 1829 berichtet-erzählt wurde.

So schreibt der Erzähler von 1829,das Benehmen Peters des Großen war geradezu und ohne Feinheit,aber er lebte einfach,
war offenherzig und natürlich.In seiner unansehnlichen Wohnung zu St.Petersburg,welche kaum ein Handwerker gut genug für sich halten
würde,machte ein Bette,ein Stuhl,ein Tisch,eine Drechselbank und einige Bücher das ganze Geräte (Einrichtung) aus.War er nicht zu Hause,so diente ihm das Verdeck des Schiffes,oder der bloße Boden zum Lager,bisweilen legte er sich auf eine Streu nieder,wenn er Stroh erhalten konnte.
War dies nicht möglich,legte er sein Haupt auf den begleitenden Offizier,der sich der Quere hin unter ihn legen und in dieser Lage ganz bewegungslos bleiben musste.
Alles an ihm verriet einen Feind des Luxus,sein Anzug war einfach,sein Rock vom groben Tuche,und auf eine lange Dauer berechnet,
seine Schuhe,die dauerhaft(abgetragen) und plump waren,wurden oft ausgebessert.An seiner Tafel,welche gewöhnlich frugal eingerichtet war,vermisste man jedoch nichts als Fische,welche dieser,des Seewesen liebender Fürst nicht vertragen konnte.Seine gewöhnliche Nahrung,welche er vorzog,war die Kost des gemeinen Volkes.Er aß wenig,aber oft,mochte er sein,wo er wolle und es kümmerte ihn nicht,mit wem er aß.
Das Trinken liebte er aus Gewohnheit,aus Geschmack oder auch aus Eitelkeit bis zum Übermaße,Ausschweifende Gelage waren jedoch nicht so häufig als man gewöhnlich annimmt,indessen blieb er doch meistens bei Verstande und ertrug die harten Reden,welche sich seine Trinkgenossen in ihrer Verstandlosigkeit gegen ihn erlaubten.
Sein Hof bestand gewöhnlich bloß aus einen Beamten,welche seine Befehle überbrachten,der Luxus war daselbst verbannt.
Kein Silbergeschirr bekam man zu Gesichte.Er bekleidete sich selbst,stand des Morgens um 4 Uhr auf und machte sich das Feuer an.
So war sein häusliches Leben beschaffen.
Wenn er ausging,so tat er dies gewöhnlich zu Fuße,oder in einen Mietwagen,bisweilen borgte er von den Ersten Besten der vorbeiging,
Geld um das Fuhrlohn zu bezahlen.Täglich brachte er mehrere Stunden im Senate,besonders aber auf der Admiralität.Hierauf mischte er sich bloß von einen Lieblingshunde begleitet und ohne alle Wache unter sein Volk.Vorzüglich zog er die Gesellschaft von Fremden und Russischen Kauf und Seeleuten vor.Besonders liebte er die Holländer,von denen er sich kaum durch seine Tracht unterschied.
Ohne alle Umstände nahm er an ihren Geschäften,an allen Vergnügungen an ihren Unterhaltungen Anteil,fragte sie fleißig und vermehrte durch ihre Antworten sein Kenntnisse.Bisweilen sah man ihn eigenhändig in den Manufakturen arbeiten,welche er angelegt hatte.
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Es ist bekannt,das er sich oft den europäischen Schiffen,welche nach Kronstadt kamen,als Lotse anbot und das er wie andere,dafür Bezahlung annahm.Einstmals musste er,um seiner Gesundheit willen,wo er einige Stunden lang im Feuer arbeitete.Bei allem diesen hatte er immer den großen Zweck der Ausbildung seiner Nation vor Augen.Auf seiner Rückreise nach Moskwa ging er zu den Schmiedemeister und erkundigte sich bei ihm,wie viel er seinen Arbeitern gebe.Gut,fuhr er als dann fort,so habe ich also 6 Groschen verdient und ich komme jetzt um sie mir auszahlen zu lassen.Als er dies Geld erhalten hatte,sagte er,für diese Summe will ich mir ein paar neue Schuhe kaufen,welche ich höchst notwendig brauche.Dies war in der Tat der Fall.Er eilte auf den Markt und kaufte sich ein paar neue Schuhe,über die er sich hochlich freute,als er sie an hatte.Seht was in ich Schweiße meines Angesichts verdient habe,rief er seinen Hofleuten zu.So war er auf den Antrag seiner Arbeit in den Augen eines Adels stolz,den er von seiner morgenländischen und hochmütgen
Trägheit heilen wollte.Auf diese Art lebte und handelte der Fürst,eines Landes das jetzt das größte Reich der Erde ist und dessen Monarchen von der ganzen Welt geachtet und gefürchtet werden.
Quelle-Juni 1829.Dampfschiff.
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